Am Freitag- oder Samstagabend gehen viele Jugendliche gerne zu Partys oder ins Kino. Sie besuchen ein Konzert oder treffen sich in einem Club. Frederike, Paul und Paula erzählen, was sie am liebsten machen.
Das Jugendschutzgesetz regelt in Deutschland, wie lange Jugendliche abends ausgehen dürfen. Das Gesetz legt auch fest, wer überhaupt Jugendlicher ist. Das sind Jungen und Mädchen zwischen 14 und 18 Jahren.Wer auf ein Konzert gehen möchte, braucht die Erlaubnis der Eltern. Für Kinobesuche gilt: Der Film muss um 22 Uhr zu Ende sein, wenn man unter 16 ist, und um 24 Uhr, wenn man unter 18 ist.
Wenn Jungen und Mädchen unter 16 sind, dürfen sie nicht in die Disko oder den Club, außer ihr Vater oder ihre Mutter ist dabei. Aber mit den Eltern tanzen gehen? Das macht vielen keinen Spaß. Jungen und Mädchen ab 16 Jahren dürfen auch ohne Eltern feiern und bis 24 Uhr in die Disko oder den Club. Um
Mitternacht ist für sie aber Schluss, wenn sie alleine dort sind. Oder sie haben einen
„Muttizettel“ dabei und einen
Begleiter, der
über 18 ist. Der „Muttizettel“ ist ein Dokument, das man im Internet herunterladen kann. Darauf
erlauben die Eltern mit ihrer
Unterschrift, dass ihr Kind länger bleiben darf. Und sie
benennen eine Person, die über 18 Jahre alt ist und die Party oder den Club gemeinsam mit ihrem Kind besucht. Diese Person
passt auf der
Veranstaltung und auf dem Heimweg auf den Teenager
auf. Ab 18 Jahren ist man
volljährig und kann so lange ausgehen, wie man will.
Drei Jugendliche aus Berlin, alle 17 Jahre alt, erzählen vom Ausgehen:
Frederike mag Konzerte und darf lange ausgehen
Ich war mit drei Freundinnen bei einem Konzert von „Kraftklub“. Das ist eine Band aus Chemnitz. Die Mutter von der einen Freundin war auch dabei. Deshalb war es auch kein Problem reinzukommen. Es war toll! Alle haben laut mitgesungen und mitgetanzt. Wir waren erst um zwei Uhr nachts zu Hause. Aber da wir ja die Mutter meiner Freundin
dabei hatten, war das kein Problem.
Meine Eltern lassen mir viel
Freiraum beim Ausgehen. Ich muss nicht um
Punkt zehn Uhr zu Hause sein. Sie wissen, dass ich
verantwortungsbewusst bin und nichts Dummes tue.
Paul mag Grillen, Konzerte und Technomusik
Ich gehe sehr gerne abends mit meinen Freunden aus. Wir treffen uns zum Beispiel im Volkspark Friedrichshain zum Grillen oder Picknicken. Manchmal gehen wir auch in Clubs, zu Konzerten von Freunden aus der 12. Klasse. Die legen Technomusik auf.
In bestimmte Clubs, wie zum Beispiel das „Matrix“, kommt man erst ab 18 rein. Das wird streng kontrolliert. Wenn ich 18 bin, möchte ich da unbedingt mal hin. Vielleicht ist es gar nicht so toll, aber wenn alle immer darüber reden, möchte man das schon mal ausprobieren.
Paula tanzt gerne zu Musik aus den Charts
Wenn man noch nicht 18 ist, muss man Partys um Mitternacht verlassen. Außer man hat einen „Muttizettel“. Er funktioniert so: Wenn einer in einer Gruppe von Freunden schon 18 ist, dann darf er drei andere Personen begleiten, die noch nicht 18 sind. Die Eltern der Minderjährigen müssen einverstanden sein und das auf dem „Muttizettel“ unterschreiben. Den Zettel muss man dann den ganzen Abend dabei haben. Wenn Freunde 18 werden, dann freuen die sich immer und sagen: „Oh ja, ich kann jetzt deine Mutti sein!“
Beim Ausgehen mag ich am liebsten Chartmusik oder Musik aus Lateinamerika. Da kann man zu tanzen und mitsingen. Das macht immer sehr viel Spaß.