Nichts kann uns aufhalten!
Studium oder Ausbildung - Deutschland bietet viele Möglichkeiten für DSD-Absolventinnen und -Absolventen. Sogar während der Corona-Pandemie blieben die Chancen offen. Das zeigen diese drei Erfolgsgeschichten aus Armenien.
2020 – das Jahr der Pandemie und aus armenischer Sicht ein Jahr weiterer schlechter Nachrichten. Doch es gibt auch persönliche Erfolgsgeschichten, auf die es sich lohnt, zu schauen: Die Schülerin Elen Voskanyan und die Schüler Vahe Vkhkryan und Rafayel Ghandilyan fanden trotz widriger Umstände ihren Weg nach Deutschland zum Studieren oder um eine Ausbildung zu absolvieren.
Das ist angesichts der Umstände bemerkenswert: Elen ist die erste armenische DSD II-Alumna, die sich für eine Ausbildung zur Zahnarzthelferin entschieden hat. Bereut hat sie den Schritt nicht: „Durch das Gehalt bin ich unabhängig, weil ich mich selbst finanzieren kann. Mein Ausbildungsbetrieb ist mir entgegengekommen und hat mir von Anfang an das Gehalt des dritten Lehrjahres gezahlt. Dafür verlangt man von mir aber auch mehr als von anderen Azubis.“
Zusagen geben den Startschuss
Die Zusage für ein DAAD-Stipendium sorgte für große Freude bei Vahe. Doch schon, bereiteten die Pandemie-Entwicklung und die damit verbundenen Schließungen der Grenzen Sorgen. Zum Glück war die Ausstellung nationaler Visa durchgehend erlaubt und so konnten er und Rafayel sich auf den Weg nach Aachen begeben.
Elen hatte nach circa fünfzig Bewerbungen die Hoffnung schon fast aufgegeben, bis dann doch drei Betriebe zusagten. Sie entschied sich für einen Betrieb in Ravensburg. Bereut hat sie den Entschluss bis heute nicht. Es sei eine schöne, kleine Stadt, in der sie sich wie zu Hause fühle. Besonders die Höflichkeit der Menschen dort, die zum Beispiel beim Spaziergang auf dem Philosophenweg stets freundlich grüßen, gefällt ihr.
Schwierige Anfänge
Leicht war der Anfang nicht: Der recht starke Dialekt der Menschen in Ravensburg sorgte für Stress: „Wenn ich etwas nicht verstanden habe, bat ich um Wiederholung, aber dann haben die Menschen es nicht auf Hochdeutsch gesagt, sondern wieder im Dialekt – nur langsamer.“ Auch der Umgang mit Azubis kann im stressigen Berufsalltag mitunter rau sein. Und dann kamen natürlich die pandemiebedingten Einschränkungen hinzu.
Auch Rafayel und Vahe starteten holprig: In Deutschland angekommen, wurden sie positiv auf Corona getestet und mussten in Quarantäne. Zum Glück bot die Universität in Aachen alle Veranstaltungen online an, sodass die beiden keine Inhalte verpassten und sogar die Prüfungen am Ende des Semesters bestanden. „Die ersten drei Monate konnten wir nicht raus und die Uni haben wir bis jetzt noch nicht von innen gesehen. Der Online-Unterricht ist aber gut organisiert, daher geht es.“, fasst Vahe zusammen.
Leben in einer WG
Elen Voskanyan zog zu Beginn in eine 6er-WG, was sie als Glücksfall sieht, denn so kam sie schnell mit Leuten in Kontakt, fand Freundschaften und konnte die Umgebung kennenlernen. Inzwischen bevorzugt sie es etwas ruhiger und ist in eine 2er-WG gezogen. „Mit den Bewohnern der ersten WG habe ich aber noch Kontakt und wir unternehmen etwas zusammen, wenn es möglich ist.“, ergänzt sie.
Im Gegensatz zu Elen haben Rafayel und Vahe eine WG gegründet. Inzwischen haben sie Landsleute kennengelernt, mit denen sie die Stadt und das Umland erkunden. „Aachen ist eine sehr schöne und internationale Stadt, außerdem liegt es nahe an den Grenzen zu Belgien und den Niederlanden“, so Rafayel. Beide freuen sich Dank der Lockerungen zusammen mit ihren Freunden dies alles weiter erkunden zu können.
Im Sommer können alle Deutschland immer mehr erkunden und genießen – und vielleicht die ersten Erfolge bald richtig feiern. Der Mut und die Beständigkeit der dreien zahlen sich immer mehr aus.