Herbstcampus in Sachsen
PASCH-Schülerinnen und -Schüler aus Usbekistan und Tadschikistan konnten die duale Ausbildung im Bundesland Sachsen kennenlernen. Das Bildungswerk der Sächsischen Wirtschaft (bsw), die Wirtschaftsförderung Sachsen und die PASCH-Abteilung des Goethe-Instituts in Taschkent hatten die Studienreise vorbereitet.
Die an der Reise teilnehmenden PASCH-Schülerinnen und -Schüler sind an einer Berufsausbildung im Bereich Metall oder Elektro interessiert. Fast alle haben bereits praktische Erfahrungen im Bereich Mechanik gesammelt und sehen sich in dieser Tätigkeit in der Zukunft. Die Reise wurde organisiert, um usbekischen und tadschikischen Jugendlichen technische Berufe näherzubringen und um Unternehmen vorzustellen, die Ausbildungsplätze für das Jahr 2025 anbieten. In Zentralasien gibt es keine duale Berufsausbildung und außerdem sind nicht alle Berufe, die bei der Reise vorgestellt wurden, bekannt. Diese Berufe lernten die Reiseteilnehmenden kennen: Mechatroniker, Zerspannungsmechaniker und Schweißer.
Ausbildung
Die Reise bot eine Fülle an neuen Informationen. Die Jugendlichen kamen mit Mitarbeitenden von Bildungseinrichtungen, Unternehmensleitungen, Vertretern einer Versicherungsagentur, mit Lehrkräften sowie Ausbilderinnen und Ausbildern ins Gespräch. Wichtige Fragen waren: Wie sieht die duale Ausbildung aus und wie lange dauert sie? Welche Schritte zur Vorbereitung muss ein Auszubildender durchlaufen und wie können diese aussehen? Auf welchem Niveau sollte man die deutsche Sprache beherrschen? Wie ist man während der Ausbildung versichert? Wie viele Urlaubstage pro Jahr haben Auszubildende?
Außerdem bekamen die PASCH-Schülerinnen und -Schüler Informationen aus erster Hand: Zwei Jugendlichen aus Usbekistan, die dieses Jahr ihre Ausbildung in Sachsen begonnen haben, berichteten ausführlich über ihre Erfahrungen und ihr Leben in Deutschland.
Praktika
Während ihres Aufenthalts in Sachsen hatten die Jugendlichen die Möglichkeit, acht Unternehmen zu besuchen, die sich für Auszubildende interessieren und Ausbildungsplätze im nächsten Jahr bereitstellen. Alle Unternehmen präsentierten ihre Tätigkeit, sei es Maschinenbau, Kleinteilefertigung oder Brückenbau. Auch in die realen Arbeitsprozesse – das Schweißen, Sortieren, Lagern, Transportieren und Lackieren – gewannen die Jungen und Mädchen einen Einblick. Außerdem durften sie den Mitarbeitenden Fragen zu ihrer Arbeit und ihren Freizeitaktivitäten stellen.
Die Teilnehmenden schritten auch selbst zu Tat: Im Ausbildungszentrum bsw Werdau schweißten sie, arbeiteten mit Eisen und gaben Robotern einfache Befehle. Das alles half ihnen zu verstehen, ob diese Art von Arbeit wirklich für sie geeignet ist und ob sie sich ihre Zukunft in diesem Bereich vorstellen können. Der Besuch von Betrieben und der Austausch mit Vertretern und Eigentümern von Unternehmen waren für sie etwas völlig Neues, ebenso wie die Gelegenheit, einem Schweißer bei der Arbeit zuzusehen und von ihm Ratschläge und Antworten auf die zahlreichen Fragen zu erhalten.
Kultur
Daneben konnten die Reisenden auch die Kultur Deutschlands erleben. Sie lernten mehrere Städte in Sachsen kennen. Am Wochenende erwartete sie ein reichhaltiges Kulturprogramm. Bei sonnigem Wetters besuchten sie die größte Ziegelstein-Brücke der Welt, die Göltzschtalbrücke, das Weltraummuseum und das Maschinenmuseum sowie ein Fußballspiel der dritten Liga.
Sie probierten viele verschiedene traditionelle Gerichte wie Auflauf, Rouladen, Gulasch und deutsches Brot. Außerdem hatten sie einen kulinarischen Abend, an dem sie gemeinsam mit einem Koch Soljanka und Kartoffelsalat zubereiteten und zum Nachtisch Mousse au Chocolat. Eine der interessantesten Veranstaltungen war der Besuch des Rathauses der Stadt Werdau und ein Treffen mit dem Bürgermeister. Das ist nicht typisch für Usbekistan, dem Bürgermeister in entspannter Atmosphäre von sich zu erzählen und seine Geschichte über die Stadt, die Einheimischen und ihre Hobbys zu hören. Wenn man fragt, was (neben dem Kennenlernen der technischen Berufe) das Highlight dieser Reise war, waren es auf jeden Fall die Menschen in Sachsen. Alle, die wir trafen, waren freundlich und hilfsbereit. Wir konnten so viele Fragen stellen, wie wir wollten, und bekamen auf alles Antworten.