Gute Luft, sauberes Wasser, gesunde Lebensmittel – all diese Dinge brauchen wir zum Leben. Doch Umweltprobleme gibt es überall. Welche Umweltprobleme finden Jugendliche wichtig? Und was können sie selbst tun? Das erzählen vier Schüler der zwölften Klasse einer PASCH-Schule in Südafrika.
JC, 17 Jahre
Lesen und Reisen sind JCs größte Leidenschaften. Er interessiert sich für andere Sprachen und Kulturen. Deshalb geht er gern zum Deutschunterricht. Wenn er Deutsch auf C2-Niveau sprechen kann, möchte er noch eine andere Sprache lernen, vielleicht Italienisch.
JC über WasserknappheitIch wohne in Stellenbosch. Das ist in der Nähe von Kapstadt. In unserer Stadt gibt es große Probleme mit dem Wasser. Eigentlich bekommen wir unser Wasser aus großen Seen. Weil es in den letzten Jahren aber zu wenig geregnet hat, sind die Seen jetzt fast leer.
Außerdem ziehen immer mehr Menschen in die Umgebung von Kapstadt, weil es den Menschen hier besser geht als in anderen Teilen von Südafrika. Und viele Leute benutzen das Wasser auch, als ob es nichts wert ist. Aber es ist unsere kostbarste Ressource.
Jetzt dürfen wir nur noch 50 Liter pro Tag benutzen. Das ist viel weniger als früher. Wir probieren jetzt auch, das Wasser mehrmals zu verwenden. Außerdem gießen wir die Pflanzen in unserem Garten nicht mehr und lassen auch kein Wasser mehr in unser Schwimmbad. Wir waschen weniger Wäsche und sammeln das Regenwasser in großen Tonnen. Vor Kurzem hat es zum ersten Mal seit langer Zeit geregnet. Darüber haben wir uns sehr gefreut.
Jeans Lieblingsfach ist Mathematik. Er treibt gern Sport und liest gern.
Jean über
Luftverschmutzung
Luftverschmutzung ist nicht gut für unsere Gesundheit. In Südafrika haben wir es aber noch ein bisschen besser als in anderen Ländern, wie zum Beispiel in China. Dort ist es viel schlechter, weil dort mehr Menschen wohnen und es mehr Fabriken gibt.
Aber wir merken die schlechte Luft auch hier: In Stellenbosch gibt es sehr viele Autos und viel Verkehr. Zwischen vier und fünf Uhr am Nachmittag sind es besonders viele Autos. Dann dauert der Weg vom Zentrum bis zu mir nach Hause fast dreißig Minuten. Es sind aber nur drei Kilometer. Hier fährt niemand mit dem Fahrrad. Aber es geht noch. Wir haben hier viele Bäume. In Kapstadt gibt es nicht so viele Bäume. Dort kann man die Abgase riechen.
Für eine bessere Luft könnte ich zum Beispiel seltener mit dem Auto und öfter mit dem Fahrrad zur Schule fahren. Es ist ja auch nicht weit. Aber das mache ich fast nie. Ich habe einfach sehr wenig Zeit und möchte schnell in der Schule oder wieder zu Hause sein. Was wir aber zu Hause machen: Wir haben Solarenergie, das heißt, wir erzeugen unseren
Strom aus der Sonne. Also benutzen wir nicht so viel Strom aus dem
Kraftwerk.
Thys, 18 Jahren
Thys mag Sport und spielt Rugby. Er hört aber auch gern Musik und spielt Klavier.
Thys über belastete Böden
Weil wir in der Umgebung von Stellenbosch viel Wein anbauen, finde ich belastete Böden ein wichtiges Thema. Denn wir brauchen Chemikalien für die Weinpflanzen. Aber die Chemikalien können schädlich sein und gelangen in den Boden.
Ein weiteres Problem in meiner Umgebung ist Bodenerosion, das bedeutet, dass der Boden durch den Regen weggespült wird. Der Weinanbau ist vor allem in der Nähe von Bergen. So kommt es einfacher zur Erosion. Und auch, dass nur eine Pflanzensorte, also der Wein, angebaut wird, ist nicht gut für den Boden.
Jean, 18 Jahre
Jean spielt gern Golf und Hockey. Nach der Schule möchte er gern Ingenieurwesen an der Universität von Stellenbosch studieren, weil er Mathematik und Physik sehr mag.
Jean über Müll
Die Menschen wissen nicht viel über Müll und werfen ihn überall hin. Das ist ein großes Problem in Südafrika: Hier sieht man oft Müll auf der Straße: Coladosen, Plastiktüten, Plastikflaschen. Es ist wirklich schrecklich. Die Leute sind nicht gut informiert. Wenn Müll in der Natur liegt, liegt er dort für hunderte Jahre.
Die Müllkippe in Stellenbosch ist so groß wie ein Berg. Dort verbrennen sie den Müll auch. Das verursacht schlechte Luft und zerstört das Ozon. Und wenn es regnet, gelangen gefährliche Chemikalien aus dem Müll in die Flüsse und verschmutzen das Wasser.
Die Menschen in Südafrika wissen auch nicht viel über Mülltrennung. In der Stadt gibt es verschiedene Mülleimer für Recycling. Aber die Leute werfen ihren Müll nicht in die richtigen Eimer. Weil sie sie sich einfach nicht richtig anschauen.
Wir haben zu Hause eine Recyclingtonne für Plastik, Dosen und Glas. Die Recycling-Mitarbeiter holen sie einmal pro Woche ab. Ich finde, wir sollten weniger Plastiktüten benutzen und zum Einkaufen einen Beutel mitnehmen. Dann bräuchten wir nicht jedes Mal eine Tüte. Ich habe das auch schon meiner Mutter gesagt, aber sie vergisst ihren Einkaufsbeutel sehr oft.
Jean: Wir müssen die ganze Zeit an die Umwelt denken, weil wir das sehr schlecht machen, wenn wir den Müll auf die Straße legen oder so etwas. Müll auf der Straße, es sieht nicht gut aus.