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Tschechien

Referentin im Außenministerium

Frau im Kostüm lächelt in die Kamera
© Karl-Heinz Wedhorn

Terezie Erhartová arbeitet als Referentin im tschechischen Außenministerium. Sie lernte Deutsch am Gymnasium Na Pražačce in Prag und verfügt heute über das Sprachniveau C2. Terezie beteiligte sich gern an vielen Aktivitäten der PASCH-Initiative und schätzt auch jetzt noch den Austausch mit anderen PASCH-Alumni.

Welche Erfahrungen haben Sie mit der PASCH-Initiative gemacht?
Während meiner Schulzeit und darüber hinaus habe ich immer versucht, von allen Initiativen Gebrauch zu machen, die meine Kompetenzen in Deutsch sowie meine Kenntnisse über Deutschland fördern. So habe ich zum Beispiel an etlichen Wettbewerben teilgenommen. Neulich bin ich der Gruppe PASCH-Alumni im Alumniportal Deutschland beigetreten und freue mich auf neue Initiativen, die sich daraus ergeben können. Bei meiner Teilnahme an Jugend debattiert ist mir klar geworden, dass es für mich eine beachtliche Herausforderung darstellt, eine Meinung zu vertreten, die nicht meiner persönlichen Überzeugung entspricht. Das sehe ich auch jetzt in meiner Arbeit.

Des Weiteren war für mich ein Deutschlandaufenthalt im Rahmen des Internationalen Preisträgerprogramms, das vom Pädagogischen Austauschprogramms (PAD) koordiniert wird, von Bedeutung. Dabei ist mir bewusst geworden, dass Diplomatie vielschichtig ist und dass wir alle unsere Heimatländer repräsentieren, wenn wir ins Ausland reisen. Die zwischenstaatlichen Beziehungen spielen sich nicht nur auf der Ebene der professionellen Politik ab, sondern sie werden täglich durch Begegnungen im Kontext von Tourismus, Austauschen jeder Art, Sprachkursen, aber auch Freundschaften geprägt.

Was haben Sie nach der Schule gemacht?
Nach der Schule habe ich mit Unterstützung des DAAD ein Studium der Fächer Geschichte und Deutsch in Deutschland absolviert.

Was machen Sie jetzt beruflich und wie gefällt es Ihnen?
Im Moment arbeite ich als Referentin im Referat für Sicherheitspolitik des tschechischen Außenministeriums. Das internationale Milieu passt sehr gut zu mir. Der Bereich Sicherheit hatte für mich schon immer eine besondere Anziehungskraft, weil Sicherheit eine Grundvoraussetzung für die Entwicklung in anderen Bereichen darstellt. Besonders gerne engagiere ich mich im Bereich Schutz des Kulturerbes, der in der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik der EU eine größere Rolle einnehmen sollte.

Frau in schwarzem Oberteil und Namensschild sitzt in einem Sitzungssaal an einem Tisch und spricht © Karl-Heinz Wedhorn

Welche Rolle spielen Deutschland und die deutsche Sprache in Ihrem Beruf?
Aktuell spielen Deutschland und die deutsche Sprache in meinem Berufsleben leider eine geringere Rolle, als ich mir wünschen würde. Ich freue mich aber, dass ich mit Kolleginnen und Kollegen vom Berliner CoE (European Centre of Excellence for Civilian Crisis Management) zusammenarbeiten kann.

Deutschland betreibt eine bemerkenswerte Politik zur Unterstützung der deutschen Sprache im Ausland und stärkt dabei nicht nur die Beziehungen zwischen sich und einzelnen anderen Ländern, sondern es schafft dadurch auch internationale Bindungen vielerlei Art. Dies ist natürlich mit erheblicher finanzieller und personeller Leistung verbunden und für diese Bereitschaft, Ressourcen zu investieren, möchte ich an dieser Stelle meine Wertschätzung ausdrücken.

Haben sich durch Deutschkenntnisse Ihre persönlichen Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhöht?
Zum einen haben gute Deutschkenntnisse sicherlich meine Chancen auf dem deutschen Arbeitsmarkt erhöht. Zum anderen sind Fremdsprachenkenntnisse im Bereich der internationalen Beziehungen, in dem ich tätig bin, vorteilhaft, wenn nicht gar erforderlich. Generell profitiert man natürlich von Fremdsprachenkenntnissen, da man Zugang zu einem breiteren Spektrum an Informationen hat und das ist für die eigene Bildung, das Verständnis verschiedener Perspektiven sowie für die Berufsmöglichkeiten von Bedeutung.

Welchen Rat möchten Sie PASCH-Schülerinnen und -Schülern geben, die bald mit der Schule fertig sind?
Nutzen Sie die Möglichkeiten, die Ihre Schule Ihnen anbietet und die mit Ihren Interessen übereinstimmen. Seien Sie neugierig und lassen Sie sich nicht durch Misserfolge entmutigen. Haben Sie keine Angst, die Initiative zu ergreifen, zum Beispiel wenn es darum geht, erfahrene Menschen anzusprechen, die Ihnen in Ihrer Weiterentwicklung behilflich sein können.