7.000 verschiedene Sprachen gibt es auf der Welt. Doch viele sind vom Aussterben bedroht. Im Sprachenmuseum „Planet Word“ in Washington D.C. wird erklärt, warum das so ist und welche Sprachen das sind.
Wie die Zeitschrift GEO schreibt, sind 1.500 Sprachen vom Aussterben bedroht. Neue Kommunikationstechnologien, Globalisierung und mehr urbane Straßen sind Faktoren für das Aussterben dieser Sprachen. Sprachen, die nicht verschriftlicht sind, sind immer mehr gefährdet.
Ein anderer Faktor, der zum Aussterben von Sprachen führt, ist, dass lokale Schulen, wie zum Beispiel in Kleinstädten oder in kleinen Dörfern, aufgehört haben, die lokalen Muttersprachen im Hauptunterricht zu benutzen. Heutzutage benutzen die meisten Englisch oder die nächstgelegene bekannte Sprache (von der nächsten Hauptstadt oder Großstadt), wie zum Beispiel Englisch oder Deutsch.
Eine Sprache, die jetzt ausgestorben ist, ist Piscataway, eine Sprache der amerikanischen Ureinwohner. In Planet World haben wir einen Mann kennengelernt, dessen Vorfahren die Ureinwohner Amerikas waren. Sein Großvater war die letzte Person, die Piscataway gesprochen hat. Er hat uns erklärt, warum Sprachen wichtig sind: Sie sind ein großer Teil der Geschichte. Er hat uns gezeigt, dass eine Möglichkeit, wie wir Sprachen erinnern können, das Erzählen von Geschichten ist.
Irisch-Gälisch und Hawaiisch sind ebenfalls bedroht
Irisch-Gälisch ist auch eine bedrohte Sprache. Die Engländer haben eine lange Geschichte mit Kolonialismus und das bedeutete auch Sprachunterdrückung. Im Jahr 1831 wurde der Irisch-Unterricht verboten, weil die englischen Beamten dachten, Irisch sei „nicht essentiell“ und dass es wichtiger sei, mehr Zeit mit „relevanten Disziplinen“ wie Latein zu widmen. Im Jahr 1878 durfte es wieder in ein paar Schulen unterrichtet werden, aber als ein Kurs außerhalb des Hauptlehrplans und der Schulstunden. Die Iren mussten viele Initiativen wie die Irisch-Gälische Unterrichtsschule ins Leben rufen, damit ihre Sprache nicht ausstarb. Jetzt, im 21. Jahrhundert, ist Irisch-Gälisch nicht mehr verboten und wieder mehr Menschen können heute Irisch-Gälisch sprechen.
Eine weitere vom Aussterben bedrohte Sprache ist die hawaiische Sprache, die in den USA verboten war. Aber die Menschen haben dafür gekämpft, dass das Verbot aufgehoben wurde, was dazu führte, dass sich der Staat für das Verbot entschuldigte. Eine wirklich einflussreiche Person, die Kindern geholfen hat, Hawaiisch zu lernen, war Winona Beamer. Weniger als 50 Prozent der Kinder in Hawaii sprechen Hawaiisch, aber dank Beamer lernten die Kinder mehr über ihre Sprache und hatten Spaß daran, sie zu lernen. Durch Tanzen und Singen von hawaiischen Liedern fühlte sich Winona auch glücklich und schämte sich nicht für ihre Sprache und hatte Spaß daran, anderen ihre Sprache beizubringen. Sie half nicht nur Kindern, sondern auch Erwachsenen mit Hilfe von Workshops und Gruppen etwas über ihre Kultur zu lernen. Zum Glück konnten die Kinder ihre Sprache lernen, denn Winonas Familie wäre die letzte Generation gewesen, die diese Sprache kannte.
Was können wir tun, um Sprachen zu retten?
Hier ein paar Tipps, wie wir Sprachen retten können:
- bedrohte Sprachen aufschreiben,
- sie anderen beibringen,
- Sprachgruppen unterstützen,
- lokale Gemeinschaften einbeziehen,
- Sprachen an jüngere Generationen weitergeben,
- Technologien wie Soziale Medien und Filme nutzen, um sie zu retten,
- weltweit zusammenarbeiten.
So können wir Sprachen am Leben halten, unsere Kulturen ehren und dafür sorgen, dass sie weiter existieren.
Informationen über die Sprachen der Welt gibt es im „Planet Word Museum“ in Washington, D.C.